Kontext

Kloster Fahr am Rand der Stadt:
Welt, in der sich Erd und Himmel stets begegnen.
Was es ist und sein zu hat:
Ort für Gott, die Menschheit immer neu zu segnen.
(Sr. Hedwig (Silja) Walter OSB)


Ut in omnibus glorificetur Deus
Damit in allem Gott verherrlicht werde
(Benediktsregel 57, 9)


Sie sollen der Liebe zu Christus nichts vorziehen
(Benediktsregel 4, 21)

 

Gemeinschaft

Der Mensch wird am Du zum Ich.
(Dr. Martin Buber)


Jemanden zu lieben bedeutet, ihm seine Schönheit, seinen Wert und seine Wichtigkeit zu zeigen.
(Jean Vanier)


Im Wesentlichen Einheit, im Zweifelhaften Freiheit, in allem Liebe.
(Augustinus zugeschrieben)


Das Leben bekommt wieder mehr Sinn, der in der Gesellschaft und Wirtschaft weitgehend verlorengegangen ist. Menschen, die Teil einer Lebensgemeinschaft sind, kreisen nicht mehr nur um ihr eigenes Wohlbefinden, sondern nehmen Anteil am Leben anderer. Sie freuen sich, wenn es ihren Mitmenschen gut geht, und trösten und unterstützen sie, wenn sie eine schwere Zeit durchmachen. Sie erleben, wie Kinder auf die Welt kommen und aufwachsen, aber auch wie Menschen krank und gebrechlich werden. Sie sind weniger auf Anerkennung und Leistungen in der Arbeitswelt angewiesen und von materiellen Gütern abhängig, weil sie in der Lebensgemeinschaft ein passendes Leben führen dürfen.“
(Remo Largo, Das passende Leben, 2017, Fischer, S. 437 )


Die Menschen schreien nach echter Gemeinschaft, wo sie ihr Leben mit andern in einer gemeinsamen Vision teilen können, wo sie gegenseitige Unterstützung und Ermutigung finden, wo sie ihre Überzeugungen weitergeben und sich für mehr Gerechtigkeit in der Welt einsetzen können – auch wenn sie Angst haben von den Anforderungen der Gemeinschaft.
(Jean Vanier)


Das Gestalten von Gemeinschaft, Liebe, Versöhnung, Wiederaufbau ist eine Arbeit, die wir nicht den Politikern überlassen können. Wir alle sind berufen, diese Arbeit zu tun.
(Shane Claiborne)


Seht, wie schön und angenehm es ist, wenn Brüder (und Schwestern) einträchtig beieinander wohnen.
(Die Bibel, Psalm 133, 1)


Jesus Christus ist die Weite unseres Lebens. Jesus Christus ist die Mitte unserer Gemeinschaft. Jesus Christus ist bei uns bis an der Welt Ende. Das verdanken wir Ostern.
(Dietrich Bonhoeffer)


Gemeinsames Leben sind die „Rosen und Lilien“ des christlichen Glaubens.
(Martin Luther)


Die Liebe, die die Gemeinschaft ausmacht, zeichnet sich durch die Bereitschaft aus, jemandem eine unangenehme Arbeit abzunehmen.
(Shane Claiborne)


Christliche Bruderschaft ist nicht ein Ideal, das wir zu verwirklichen hätten, sondern es ist eine von Gott in Christus geschaffene Wirklichkeit, an der wir teilhaben dürfen. Je klarer wir den Grund und die Kraft und die Verheißung aller unserer Gemeinschaft allein an Jesus Christus erkennen lernen, desto ruhiger lernen wir auch über unsere Gemeinschaft denken und für sie beten und hoffen.
(Dietrich Bonhoeffer)

 

Beten

Beten schafft Raum für die Stimme Gottes, die dir sagt, dass du der Geliebte bist. Wenn du nicht betest, rennst du herum und bettelst um Bestätigung. Und dann bist du nicht frei.
(Henri Nouwen)


Gut, Herr,
wir sind zusammengeholt, hereingeholt,
von draussen herein gesammelt,
in deine alles hereinholende,
alles in sich sammelnde Gegenwart.
(Silja Walter)

Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.
Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich fördert zu dir.
Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir.
(Bruder Klaus)


Lass mich langsamer gehen, Herr.
Entlaste das eilige Schlagen meines Herzens
durch das Stillwerden meiner Seele.
Lass meine hastigen Schritte stetiger werden
mit dem Blick auf den weiten Horizont der Ewigkeit.
Lehre mich die Kunst des freien Augenblicks.
(aus Südafrika)

 

Ökumene

Wir sollten uns nicht mit den Entfernungen herausreden, es ist jetzt schon möglich, im Geist zu wandeln: Gemeinsam gehen, gemeinsam beten, gemeinsam arbeiten: Das ist unser Königsweg.
(Papst Franziskus zum Thema Ökumene)


Populismus, Entfremdung und Hass sind leider Zeichen unserer Zeit, mit denen die Welt täglich konfrontiert ist. Eine zerrüttete und zerstrittene Kirche leistet keinen Beitrag zur Besserung dieser Umstände. Jesus hat sehr deutlich gemacht, was er will: Die Christen sollen «eins» sein, so wie er und der Vater eins sind, auf dass die Welt ihn erkennen möge (vergleiche Johannes, Kapitel 17, Vers 21). Wenn also die Christen, die Jesus als Zentrum ihres Lebens bekennen, ihre bleibenden Differenzen in Christus versöhnen könnten – das heisst konkret, die Spannungen dieser Unterschiede aushalten –, dann wird die Kirche selbst zu einem Zeichen und einem Beitrag der gesellschaftlichen Erneuerung und Versöhnung.
(Dr. Walter Dürr, Universität Fribourg)